„Kreislaufwirtschaft“ auch bei Clarebout

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Clarebout entscheidet sich dafür, um innerhalb der Gruppe die notwendige Verlagerung von einem klassischen ökonomischen hin zu einem Kreislaufmodell voranzubringen, wobei die Rohstoffe mehrfach erneut eingesetzt werden. Eine der Anwendungen ist die Wiederverwendung von Phosphat aus dem Wasser für die Herstellung von Struvit. Das Wasser, das während des Herstellungsverfahrens verwendet wird, enthält noch jede Menge Potenzial, das bei der Wasserreinigung genutzt werden kann.

Wie funktioniert das?

In den Produktionseinheiten gibt es zwei Wasserkreisläufe: einen für Produktionswasser und  einen für fetthaltiges Wasser. Aus dem fetthaltigen Wasser wird das Speiseöl abgesondert. Dieses Speiseöl  wird für die Produktion von Biodiesel, für Stärke für die Papierindustrie sowie für die Produktströme innerhalb der Tierernährung verwendet. Das Produktionswasser fließt durch zwei anaerobe Reinigungsanlagen. In einer solchen anaeroben Wasserreinigungsanlage werden die organischen Abfälle im Wasser in einer sauerstoffarmen Umgebung von Bakterien zersetzt.

Das führt zur Erzeugung einer großen Menge an energiereichem Biogas. Das Wasser, das aus dieser Reinigungsanlage kommt, wird zur Struvit-Anlage befördert, wo das Phosphat entfernt wird. Denn die fortschrittlichste Technik zur Wiederaufbereitung von Produktionswasser ist es, Phosphat als gebrauchsfertiges Düngemittel aus diesem Wasser wiederzugewinnen.

Bedeutung von Phosphat

Phosphat ist nämlich ein endliches Düngemittel und kann im Gegensatz zu unserer Energieversorgung nicht durch eine andere Quelle ersetzt werden. Die Herstellung von Kunstdünger, d. h. Stickstoff und Phosphat, bildete die Grundlage des exponentiellen Wachstums der Weltbevölkerung. Ohne Kunstdünger können wir nur 1,5 Milliarden Menschen mit ausreichend Nahrung versorgen, und wir sind mittlerweile mehr als 7 Milliarden!

Die Vorräte von Phosphat sind begrenzt und Europa verfügt nicht über eigene Phosphatminen. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass die EU Phosphat in die Liste der „Kritischen Werkstoffe“ aufgenommen hat. Deshalb ist es von wesentlicher Bedeutung, diese Stoffe weitgehend wiederzugewinnen und wiederzuverwenden. Genau das machen wir.

Durch die Kombination von gewonnenem Phosphat mit Stickstoff und Magnesium entsteht ein sauberes Produkt, nämlich Struvit. Dieser Struvit hat die Eigenschaft von langsam wirkendem Düngemittel oder kann als Rohstoff für die Kunstdüngerindustrie dienen.

Sowohl am Standort Nieuwkerke als auch am Standort Waasten wird diese Technik eingesetzt, um täglich zwei Tonnen von diesem „Struvit“ herzustellen. Das Produkt wird untersucht und wird mittlerweile von den Behörden als „Rohstoff“ anerkannt und darf somit wieder in die Lebensmittelkette gelangen.